
v.l.n.r.: Franz Xaver Peteranderl (Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern), Pankraz Männlein (Oberstudiendirektor und Vorsitzender des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung und des Verbands der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern), MdL Dr. Martin Brunnhuber, Ilona Brunner (1. Vorsitzende der Landeselternvereinigung der Wirtschaftsschulen in Bayern), Nicole Strasser (Geschäftsführerin der Privatschulen Dr. Kalscheuer), Randolf John (Schulleiter, Oberstudiendirektor und Referent für Wirtschaftsschulen im Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern), Landrat Otto Lederer
7. April 2025
"Traditionsreich, innovativ und am Puls der Zeit"
Auf große Resonanz stieß der Festakt zur Eröffnung des 18. Bayerischen Wirtschaftsschultages im Kultur- und Kongresszentrum in Rosenheim am 29.03.2025. Gastgeber waren die Privatschulen Dr. Kalscheuer in Rosenheim. Geschäftsführerin Nicole Strasser, die souverän durch das zweistündige Programm des Vormittags führte, freute sich, zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft begrüßen zu dürfen. Sie bedankte sich besonders für die Unterstützung des Wirtschaftsschultages durch die Arbeitsgemeinschaft Bayerische Wirtschaftsschule (ARGE) in Zusammenarbeit mit ihren Verbänden und Vereinigungen (LEV, DBW, VBP, VLB).
Oberbürgermeister Andreas März würdigte in seinen Grußworten die praxisnahe, fundierte Ausbildung junger Menschen in den 1949 von Dr. Franz Kalscheuer gegründeten Wirtschaftsschulen in Rosenheim und Traunstein. Viele Absolventen hätten später eine beachtliche Karriere gemacht. Die Wirtschaftsschule sei mit ihrem ausgewogenen Portfolio in einer sich rasch ändernden Welt eine solide Ausgangsbasis.
Der Vorsitzende des Verbands der bayrischen Privatschulen Bernd Dietrich bedankte sich in seiner humorvollen Rede bei den Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsschule Kalscheuer für ihr großes Engagement. Randolf John, Schulleiter der Wirtschaftsschule Alpenland Bad Aibling, erhielt von ihm zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand einen Bausatz für ein Klassenzimmer der gewünschten 5. Klasse Wirtschaftsschule. Zu Landrat Otto Lederer gewandt, betonte Dietrich: „Erst wenn Sie mitspielen, wird's was“.
In der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Nino Speranza, Director Sales, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung der Interprint GmbH Arnsberg und ehemaliger Schüler der Wirtschaftsschule Kalscheuer, wurde die große Bedeutung der Wirtschaftsschule in der bayerischen Schullandschaft deutlich. Sabine Bittner, Beratungskonrektorin der Grund- und Mittelschule Siegsdorf, unterstrich die Wichtigkeit der Information über die Wirtschaftsschule als weiterführende Schule bereits in der Grundschule. Beratungslehrerin Gaby Bartsch wies auf die positiven Erfahrungen mit der 5. Klasse hin, in der ökonomische und digitale Bildung Teil der kaufmännischen Ausbildung seien. Im Klassenverband könnten sich Schülerinnen und Schüler viele Jahre auch gegenseitig unterstützen.
Für Landrat Otto Lederer hat die Wirtschaftsschule eine wichtige Funktion in der bayerischen Schullandschaft und ist eine gute Vorbereitung auf die moderne Arbeitswelt. „Der Erfolg der letzten Jahrzehnte soll in die Zukunft getragen werden“, so Lederer. Landtagsabgeordneter Dr. Martin Brunnhuber, selber Berufsschullehrer, lobte den Schultyp, der in der beruflichen Bildung als wichtiges Segment seinen Platz hat. Für Raphael Geisreiter vom Wirtschaftsverband des Landkreises Traunstein stehen die Digitalisierung und die Zusammenarbeit von Schule und Betrieb im Mittelpunkt: „Es muss Spaß machen“. Ministerialrat Maximilian Pangerl verglich die Wirtschaftsschule mit Bayern: traditionsreich, offen für Entwicklungen und stets am Puls der Zeit.
Pankraz Männlein, Oberstudiendirektor und Vorsitzender vom Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung und vom Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen, wies auf die Vorreiterrolle der Wirtschaftsschule hin. Mit ihrem praxisnahen Angebot und innovativem Konzept vermittle sie den Jugendlicheneine grundlegende Allgemeinbildung und ökonomische Grundbildung. Die Vorsitzende der Landeselternvereinigung Ilona Brunner und Elternbeiratsvorsitzende Karin Mühsam wünschten sich die freie Wahl des Schultyps nach der Grundschule. Dann wären die Schüler ab der 5. Klasse bis zum Schulabschluss zusammen: "Die Einführung der 5. Klasse wäre ein Mega-Gewinn", so Brunner.
Ilona Brunner dankte Geschäftsführerin Nicole Strasser für die Organisation des Wirtschaftsschultages und Schulsekretärin Jessica Fütterer für ihr unermüdliches Engagement. Einen Preis für herausragende schulische Projekte erhielten die Wirtschaftsschulen Erlangen, Nürnberg und Würzburg. Der erste Preis wurde der Wirtschaftsschule Freising für die Implementierung eines Schülerparlamentes verliehen. Das Grundverständnis für unseren Staat gerate laut Oberbürgermeister Andreas März mehr und mehr in Vergessenheit: "Der Einsatz für gelebte Demokratie ist goldmedaillenwürdig."
In 33 hochkarätigen Workshops konnten sich die mehr als 600 Besucherinnen und Besucher am Nachmittag in den Räumen der Wirtschaftsschule Kalscheuer über den neuen Lehrplan der Wirtschaftsschul und aktuelle Trends informieren. Höhepunkt war neben Vorträgen zum Sprechtraining, zur Lesekompetenz und neuen Modulen wie "Life Skills" eine spannende Präsentation von Spitzenkletterer Alexander Huber zu dem Thema "Wie wachse ich über mich hinaus?"
Georg Füchtner