26. November 2024
Selbstbewusstsein stärken: Ein besonderer Workshop der Klasse 9b
Was bedeutet Selbstbewusstsein, und wie entwickelt es sich? Kann ein gesundes Selbstbewusstsein helfen, Gewalt zu begegnen, ohne selbst gewalttätig zu werden? Mit diesen spannenden Fragen setzte sich die Klasse 9b am 7. November 2024 im Rahmen eines besonderen Tagesseminars im Fach Persönlichkeitsentwicklung auseinander. Die Leitung übernahm Frau Markworth, die den Tag mit einer theoretischen Einführung begann.
Im Fokus standen die Grundlagen des Selbstbewusstseins – eine innere Stärke, die aus Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Werte erwächst – sowie das Thema Gewalt in all seinen Facetten. Dabei beleuchtete die Klasse nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch verbale und psychische Übergriffe. Gemeinsam diskutierten die Schülerinnen und Schüler, wie ein starkes Selbstbewusstsein helfen kann, in schwierigen Situationen standhaft zu bleiben und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Am späteren Vormittag bereicherte der erfahrene Kampfsport- und Gewaltpräventionstrainer Freddy Kleinschwärzer das Seminar. Gemeinsam mit seiner Kollegin Susanne Adlmaier von der Akademie Schütze Dich in Rosenheim vermittelte er praxisnahe Einblicke und Techniken. Freddy Kleinschwärzer ist eine Koryphäe auf diesem Gebiet: Seit über 50 Jahren ist er in den Bereichen Selbstverteidigung und Deeskalation aktiv. Seine Expertise umfasst unter anderem Tätigkeiten für die Bundespolizei, die Vereinten Nationen, die OSZE, EU-Missionen sowie Einsätze als Sicherheitsleiter an Botschaften des Auswärtigen Amtes.
Die praxisorientierte Workshop-Phase begann mit spannenden Erzählungen aus Freddys und Susannes beruflichem Alltag, die reale Herausforderungen und Lösungsansätze bei Konflikten beleuchteten. Anschließend übten die Teilnehmenden Techniken, um aus bedrohlichen Situationen wie einem Griff an den Arm oder einer Umklammerung am Hals herauszukommen. Der Fokus lag dabei stets auf der Verhältnismäßigkeit: Die Wahl des geringsten Mittels war oberstes Gebot.
Freddy betonte mehrfach, dass Selbstverteidigung nicht immer körperliche Aktionen erfordert. Oft reicht ein überraschendes "Stopp!", ein lauter Schrei oder eine entschlossene Körpersprache aus, um Angreifer zu irritieren und wertvolle Sekunden zu gewinnen. In vielen Fällen kann schnelles Weglaufen die sicherste Lösung sein. Bei Gefahren für sich und andere sollte stets Hilfe über die Notrufnummer 110 angefordert werden.
Der Workshop zeigte eindrucksvoll, dass Selbstbewusstsein und Selbstschutz eng miteinander verknüpft sind. Sich selbst zu behaupten bedeutet nicht zwangsläufig, körperlich zu reagieren – oft reicht das Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b war dieser Tag nicht nur eine praktische Übung, sondern auch eine wertvolle Lektion über die Kraft des Selbstbewusstseins und die Bedeutung eines reflektierten Handelns.