„Man kann nicht nicht kommunizieren“ sagte einmal der Philosoph und Psychoanalytiker Paul Watzlawick. Auch ohne Worte zu sagen, stehen wir im Austausch mit unseren Mitmenschen.
„Es geht daher eher um die Frage, kommuniziert man gut oder schlecht“ führte heute unser Gastdozent Jan Medau (Designer, Photograph und Musiker) in der ersten Etappe seiner Vortragsreihe „Markenkommunikation“ in der 11. Klasse an der Berufsfachschule für E-Business Management aus.

Der Designer Jan Medau beschäftigt sich beruflich viel mit Brand Design. Bei dem Brand Design, oft auch als Corporate Design bezeichnet, geht es um die Übersetzung der Vision einer Firma, des strategischen Konzepts, der Marke in ein visuelles Erscheinungsbild.
Wir decodieren nicht immer richtig
Damit eine Werbebotschaft richtig verstanden wird, muss man immer beachten, dass sie vom Gegenüber richtig verstanden, also decodiert werden muss, erläuterte der Preisträger des German Brand Awards 2018. Das Verständnis der Botschaft hänge von vielen Faktoren, beispielsweise der individuellen Persönlichkeit oder der Lebenssituation des Empfängers ab. Da besonders sehr komplexe Botschaften das Verständnis gefährden, sei es daher sehr wichtig, dass ein Unternehmen in der Markenkommunikation möglichst einfach codiere. Dies sei aber nicht immer so einfach und stelle Werbeagenturen vor große Herausforderungen.

Handeln wir irrational oder emotional?
Dass wir bei unseren Käufen irrational handeln, stimme so nicht, sagte Jan Medau. Es sei aber wichtig zu verstehen, wie unser Gehirn Werbebotschaften verarbeite und in Kaufentscheidungen überführe. Den vollständig rational gesteuerten Menschen, den Homo Oeconomicus, treffen wir auf jeden Fall nicht an. Unser Unterbewusstsein möchte immer ein Wörtchen mitreden. Bei manchen Konsumenten mehr, bei anderen weniger. Das Unterbewusstsein filtere auch sehr stark die Reize, die auf uns einwirken.
Auch wenn wir uns gerade bewusst darauf konzentrieren, uns nicht von Emotionen beeinflussen zu lassen, haben sie weiterhin einen Einfluss auf unsere Kaufentscheidungen. Je unbewusster und unaufmerksamer wir agieren, um so anfälliger seien wir für Werbereize.
Der Erfolg einer Marke hänge daher entscheidend von der emotionalen Begeisterung ab, die sie bei Kunden und Mitarbeitern erzeuge, erläuterte der Brand Designer. So führen Kampagnen und Werbeanzeigen, die sich alleine auf Zahlen, Daten und Fakten stützen, eher selten zu dem gewünschten Erfolg. Unternehmen versuchen daher, ihre Marke zu emotionalisieren.
Jan Medau referierte noch über viele weitere interessante Aspekte der Markenkommunikation und die 11. Klasse nahm diese Inputs aus der Praxis wissbegierig an. Vielen Dank für den Besuch bei uns! 💯
⭐️ von der 5. Klasse bis zum Abitur ⭐️️