Unsere Rosenheimer Klassen 9b, 9c und 10y besuchten die Theater-Adaption von zwei Dürrenmatt-Romanen im Schauspielhaus Salzburg.

Der schwerkranke Kommissar Bärlach liegt in einem hell beleuchteten Krankensaal mit leerstehenden Betten, um ihn herum bewegen sich die Schauspieler*innen wie Gespenster. Das Schauspielhaus Salzburg hat in einer fesselnden Inszenierung Dürrenmatts Kriminalroman „Der Richter und sein Henker“ und dessen Fortsetzung „Der Verdacht“ geschickt miteinander verwoben.



Zusammen mit den Lehrkräften Ruth Hanzekovic, Andrea Gasser, Kerstin Lorenz-Ulitzsch, Christina Lux und Georg Füchtner besuchten die Klassen 9b, 9c und 10y unserer Wirtschaftsschule in Rosenheim am 4. April 2022 die Theater-Adaption der beiden Romane. Vor der Aufführung erhielten die Jugendlichen eine kurze Einführung in ihre Entstehungsgeschichte.
Beide Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandenen Romane thematisieren weniger die Überführung des Täters als die Herstellung von Gerechtigkeit, die sich auf kriminalistischem Weg nicht erreichen lässt.



In „Der Verdacht“ stellt Dürrenmatt die Frage, was die Menschen daran hindert, Böses zu tun, wenn sie an keine höhere Macht mehr glauben. Fritz Emmendinger, der im KZ Stutthof grausame Versuche an Menschen vorgenommen hat, leitet nach dem Krieg eine Privatklinik. Er ist ein zynischer Nihilist, der glaubt, dass ihm seine Existenz das Recht gibt, zu tun, was er will. Ihm gegenüber ist der Christ Bärlach hilflos, da er Emmendinger nichts erwidern kann.
In „Der Richter und sein Henker“ überführt Kommissar Bärlach seinen Rivalen Gastmann mit Hilfe seines Assistenten Tschanz. Der findige Kommissar kommt in der Mordsache „Schmied“ richtig ermittelnd zum falschen und falsch ermittelnd zum richtigen Ergebnis.



Viel Applaus erhielt Kommissar Bärlach, der hervorragend den etwas heruntergekommenen, desillusionierten, aber scharfsinnigen Einzelgänger spielte. Auch die anderen Rollen, etwa der skrupellose Gastmann, Kriminalbeamter Tschanz und, in der Parallelhandlung, KZ-Arzt Emmendinger, der Jude Gulliver und Bärlachs Freund Hungertobel waren gut besetzt.
Lobenswert verhielten sich die Schüler*innen, die den anspruchsvollen Dialogen der eineinhalbstündigen Aufführung bis zum Schluss überwiegend konzentriert folgten. Nach dem Besuch des Schauspielhauses rundete ein kurzer Abstecher in die Salzburger Altstadt zum Mittagessen die überaus gelungene Theaterfahrt ab.
Georg Füchtner
📸 ©️ Jan Friese // Schauspielhaus Salzburg
⭐️ von der 5. Klasse bis zum Abitur ⭐️️
📢 ONLINE-INFOABEND
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🏫 TAG DER OFFENEN TÜR
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