👠 Made in Rosenheim 🏎

Design und Werbung aus 100 Jahren

Ein Ausstellungsbesuch in der Städtischen Galerie Rosenheim am 05.03.2020

Dieses Thema für eine Ausstellung muss interessieren, wenn man im Unterricht in Beschaffung, Produktion, Absatz das Marketing Mix als Lehrstoff hat und soeben Werbung, PR und Sales Promotion im Unterricht behandelt hat. Darüber hinaus haben unsere Klassen der Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten im Unterrichtsfach Projekt gelernt, wie man Farben für die Gestaltung von Prospekten und Plakaten einsetzt und Logos und Texte wirksam in Szene setzt.

Somit war der Ausstellungsbesuch für unsere Klassen BFS 11 und 12 unserer Ansicht nach ein Muss, zumal die Städtische Galerie Rosenheim nur fünf Minuten von der Schule entfernt ist.

Zunächst wurden wir durch die Ausstellung geführt und kompetent über die ausgestellten Objekte informiert. Ob Klepper mit seinen Faltbooten und wasserdichten Mänteln oder das Inntaler Bauernhaus, das als Angebot für den Bau von Wochenendhäusern im Alpenvorland für gut betuchte Städter konzipiert wurde, ergaben sich interessante Ansätze für Marketing, die sich von den heutigen Werbestrategien kaum unterscheiden. Schon 1906 war der Besuch von Messen eine wichtige Marketingmaßnahme und auch in Rosenheim fanden schon früh Messen statt.

Auch zum Möbeldesign finden sich dort interessante Ausstellungsstücke und futuristisch anmutende Schreibtische aus Kunststoff, die der Designer Ernest Hofmannentworfen hatte und die sogar in Hollywood zum Einsatz kamen.

Ein gewisser Fritz Fend hatte in den Kriegsjahren Metallschrott gesammelt und erhielt deshalb nach dem Krieg die Erlaubnis seinen „Fend Flitzer“ zu bauen. Ein Dreirad mit Kabine, das schon 50 km/h schnell war, aber auch einen für damalige Verhältnisse stolzen Preis von 1350 Mark hatte.

Was heute jede Fußballbundesliga Arena hat, nämlich einen namensgebenden Sponsor, hatte das „Frucade Stadion“ in Rosenheim schon Anfang der 1970er Jahre. Frucade, die Limonadenmarke mit den markant designten Flaschen.

Für die Olympischen Spiele 1972 in München kam die Bekleidung für die Hostessen aus Rosenheim. Die Kleidung der Hostessen wurde an traditionellen Dirndlkleidern angelehnt und die Schuhe von Gabor designed. Auch technische Innovationen brauchen Design, ob Antennen von Kathrein oder Propeller von Hoffmann und nicht zuletzt hat die Firma Prijon das Design der Faltboote in Kunststoff weiterentwickelt und natürlich dabei das Knowhow des Firmengründers als mehrfacher Weltmeister einfließen lassen.

An Hand der Beispiele wurde deutlich, dass auch in früheren Zeiten Erfindergeist ohne Marketing seine Innovationen nicht als erfolgreiche Produkte auf den Markt hätte bringen können und Werbesprüche prägten sich in das Gedächtnis der Konsumenten ein. Etwa der von Klepper: „Fröhlich in die weite Welt, mit Klepper-Mantel, -Boot und -Zelt.“

Zum Abschluss des Ausstellungsbesuchs durften unsere Schülerinnen und Schüler noch Plakate zum Thema „Rosenheim“ gestalten. Mit Stiften aller Art, Kleber und bunten Papier machten sich diese an die Arbeit und gestalteten in einer knappen Stunde ideenreich und akribisch wunderbare Plakate.

Wir begleitenden Lehrer, Frau Leihkamm und ich, waren von der „Performance“ unserer Schülerinnen und Schüler sehr angetan.

Damit endete ein inhaltsreicher und interessanter Ausstellungsbesuch! 💯

✍️ Josef Fegg

#förderungstattauslese