Auf Winnetous Spuren

Abschlussfahrt der Klasse 11z nach Kroatien vom 24. bis 28.09.2018

Wenn es um das Ziel der Abschlussfahrt geht, ist sich eine Klasse selten einig. Unsere Schülerinnen und Schüler der Rosenheimer Klasse 11z packte aber bereits im Januar die Sehnsucht, im Herbst noch einmal den sonnigen Süden an Kroatiens Küsten zu genießen. Als ihr Klassenlehrer dann auch noch von den legendären Winnetou-Verfilmungen erzählte, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts im damaligen Jugoslawien mit großer Starbesetzung gedreht wurden, war das Reiseziel klar.

Zunächst ging es nach Nijvice auf der Insel Krk, einem kleinen Dorf am Meer mit kurzer, aber schöner Promenade und einem großen, weiß leuchtenden Hotel in Strandnähe, in dem sich die Reisegruppe samt Klassenlehrer Georg Füchtner und Textlehrerin Heidi Fembacher für eine Woche einquartierte. Bereits die Busfahrt dorthin verlief unproblematisch. Niemand beanspruchte eine zusätzliche Toilettenpause, auch nicht die mitreisende Klasse aus Hannover, mit der wir kostengünstig den Bus teilten. Vermutlich wollten alle rasch ans Ziel gelangen.

Im riesigen Speisesaal des Hotels, wo morgens und abends ein reichhaltiges und schmackhaftes Buffet angeboten wurde, wirkten die Jugendlichen neben den vielen deutschen Rentnern ein wenig verloren. Zudem lagen die Zimmer der Schüler weit voneinander entfernt auf verschiedenen Stockwerken, was eine unkomplizierte Kommunikation erschwerte.

Am ersten Tag stand eine Schifffahrt auf dem Programm. Zum Glück war die „Bora“, ein berüchtigter, vom Festland blasender Fallwind, der am Tag der Anreise den Bus fast von der Brücke geweht hätte, über Nacht eingeschlafen, sodass bei nun idealen Wetterbedingungen selbst empfindliche Schüler und auch der nicht seefeste Klassenlehrer das Wagnis einer fast zweistündigen Bootstour auf sich nahmen.

Den zweiten Tag verbrachten die Schüler für mehrere Stunden in Krk, dem malerischen Hauptort der Insel, wo ihnen eine witzige Stadtführerin sachkundig die wenigen, aber beeindruckenden Sehenswürdigkeiten erklärte.

Auf dem Weg durch den Ort unmittelbar vor dem Ziel brach der Bus mit dem Vorderrad durch eine Metallabdeckung ein, die für ein solches Gewicht offensichtlich nicht vorgesehen war. So mussten alle unfreiwillig früher als geplant aussteigen und zu Fuß zum Hafen gehen.

Auf die Spuren von Winnetou begab sich die Klasse am letzten Tag. Die Fahrt zu den Plitvitzer Seen durch das landschaftliche reizvolle, dünn besiedelte Hinterland führte durch ehemaliges Bürgerkriegsgebiet. An manchen Fassaden der Häuser konnte man tatsächlich noch Einschusslöcher sehen. Im Nationalpark angekommen, stießen die Schüler aber nicht etwa auf weiße Siedler oder Apachen in Kriegsbemalung, sondern mussten sich die schmalen, durch ein Labyrinth von Bächen und Seen führenden Bohlenwege mit Tausenden von asiatischen Touristen teilen. Eine Schifffahrt auf dem Silbersee, wo die Klasse den besagten Schatz vergeblich suchte, rundete den unerwartet anstrengenden Besuch ab

Der letzte Tag war der Erholung am Meer vorbehalten. Nach einer zügigen Rückfahrt, die nur durch eine lästige slowenische Grenzkontrolle unterbrochen wurde, kamen zu später Stunde wieder alle erfüllt von schönen Erlebnissen in Rosenheim an.

✏️ Georg Füchtner